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Weekly Recap #9: Verizon mit Pivot-to-Video und Sportprogramm 📚 & Saisonvorschau der MLS 🎧

📩 offthefieldbusiness.de - 5x5 Recommendations für die KW9 📩

Zur Wochenmitte gibt es den Recap der interessantesten 📚 Beiträge und 🎧 Podcasts aus der vergangenen Woche: Die 5x5 Recommendations der Kalenderwoche 9️⃣. 🙌

Meine persönlichen Favoriten dieses Mal:


Es war sicherlich nicht die Nachricht, die in der letzten Woche am meisten Aufsehen erregt hat (diesbezüglich hatte beispielsweise die Formel 1 mit der Ankündigung einer eigenen OTT-Plattform zur Eigenverwertung des audiovisuellen Contents und die neuen Erkenntnisse über die finanziellen Rückschläge der Formula One Group - an der NASDAQ unter dem Ticker FWONA gelistet - sicherlich eine ereignisreichere Woche), aber die Akquisition weitreichender Übertragungsrechte vom nord- und mittelamerikanischen Fußballverband ist lediglich der nächste Schritt in der Transformation von Verizon vom „Infrastructure Provider“ zum „Content Provider“. Während das klassische Geschäft der Telekommunikationsbranche in der Vergangenheit überaus attraktiv war und nationale Riesen wie Verizon und AT&T (🇺🇸), die Deutsche Telekom (🇩🇪), Telefonica und Orange (🇪🇸) sowie BT Group und Vodafone (🇬🇧) hervorgebracht hat, steht dieses Geschäftsmodell vor immer größeren Herausforderungen:


1️⃣ Die Einnahmen aus Sprach- und Textkommunikation, in der Vergangenheit noch die Hautpeinnahmequelle von Tekekommunikationsunternehmen, wurden fast ausschließlich durch Over-The-Top Angebote wie Whatsapp, Facebook oder Viber ersetzt.


2️⃣ Mit dem Fehlen an konsumentenorienterten Produkten schwindet die Awareness auf Kundenseite zwangsläufig dahin. Verizon & Co. verkommen gezwungenermaßen zu der „Dumb Pipe on which the Data runs on.“ Gerade mit dem zunehmenden Shift zu mobilen Geräten und dem aufkommenden Trend von „Machine-to-Maschine“ - Kommunikation, der die 5G-Technologie alternativlos notwendig macht, um diesem Traffic gerecht werden zu können, wird die Nachfrage nach mobilen Daten nur wachsen. Um die 5G-Technologie ist jedoch ein wahres Wettrennen auf dem nordamerikanischen Markt entstanden, wer diese Leistung zuerst massenfähig anbieten kann und enorme Inventionen sind unvermeidlich. Enorme Investitionen in eine zunehmend kommodisierte Ware.


3️⃣ Zu guter Letzt gibt es dann natürlich noch den enormen Preiskampf auf dem nordamerikanischen Mobilfunkmarkt, den sich die etablierten Kräfte Verizon und AT&T durch die neue Konkurrenz von Sprint und T-Mobile US gegenübergestellt sehen. Fazit: Das Marktumfeld im klassischen Geschäftsfeld von Telekommunikationsunternehmen sieht nicht gerade rosig aus. 😨

Lösung: 🎬 Pivot - to - Video! 🎬


Der industrieweite Trend im Online-Bereich, der eine zunehmende Fokussierung auf Bewegtbildinhalte zu Lasten von Textbeiträgen im Rahmen der oftmals auf Werbeeinnahmen basierten Geschäftsmodelle impliziert, ist auch für Telekommunikationsunternehmen unumgänglich.

Während diese Entwicklung auch bei Facebook, Twitter, Amazon & Co. nicht zu übersehen ist, sind „Over-The-Top“ - Videoangebote auch zentraler Bestandteil von Verizon geworden, um das Image des gesichtslosen Infrastrukturdienstleisters, der durch sein B2C-Geschäft die Grundlage für die weltweit bekannten Marken wie Facebook und Amazon legt und sich dabei im Prinzip jedoch sein eigenes Grab gräbt, abzulegen:


Bevor ich nun wieder in die USA gegangen bin, betrachtete ich Verizon-Konkurrent AT&T als absoluten Marktführer im Telekommunikationsbereich in Nordamerika und vor dem Hintergrund kostspieliger Akquisitionen im Distributions- (u.a. DirecTV im Juli 2015 für USD 67,1 Mrd. inkl. Nettoverschuldung) und Contentbereich (u.a. die ausstehende Übernahme von Time Warner für USD 85,4 Mrd. inkl. Nettoverschuldung) als enorm gut aufgestellt für diese Transformation vom alteingesessene Telekommunikationsunternehmen zum kundenfokussierten Content-Provider. In den USA hingegen wird zu meiner Überraschung hingegen Verizon - zumindest im klassischen Telekommunikationsgeschäft - als der „Gold-Standard“ (z.b. beste Empfangsabdeckung des Landes, keine Leasing der Telekommunikationsinfrastruktur an Discount-Anbieter) angesehen. 😬




Eine Konsequenz der Suche nach zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern der ehemaligen Giganten im Medienbereich sind zahlreiche Versuche der ⬆️ Vorwärts- und Rückwärtsintegration ⬇️ entlang der gesamten Wertschöpfungskette (d.h. Sportorganisationen —> Rechteinhaber —> Distributionsplattformen) in der Industrie:


⬆️Vorwärtsintegration

Sportorganisationen wie die Formel 1 versuchen sich mit der Etablierung einer eigenen OTT-Plattform an der Vorwärtsintegration und eifern erfolgreichen Vorreitern aus Nordamerika wie der WWE (via WWE Network) oder der MLB (via MLB.TV) nach. Während die Formel 1 damit versucht, gleich alle Aktivitäten der Wertschöpfungskette zu übernehmen, würde beispielsweise die angekündigte OTT-Plattform von ESPN (ESPN+) unter die Kategorie fallen, bei der man zumindest die letzten beiden Aktivitäten übernimmt.


⬇️Rückwärtsintegrationen

Rückwärtsintegrationen sind vor allem von den Telekommunikationsunternehmen zu beobachten, die bislang oftmals als reine Distributionsplattformen für die rechtehaltenden Medienunternehmen dienten. Ein Unternehmen, dass die drohende Gefahren für das klassische Telekommunikationsgeschäft bereits früh erkannt hatte und die strategische Akquisition von Übertragungsrechten im Premiumsport als Sprungbrett zur Etablierung als valider Player im Content-Markt identifiziert hatte, war die britische BT Group: Der Erwerb von Verwertungsrechten an Live-Spielen in der 🇬🇧 englischen Premier League ⚽️ ab der Saison 2013/14 durch das Telekommunikationsunternehmen BT Group als Konzernmutter bedeutete den Launch von BT Sports als dedizierten, gebührenpflichtigen Spartensender für Sportprogramme. Seither konnte sich der Sender neben Sky Sports als der führende Anbieter von Live-Sportinhalten (u.a. FA-Cup, UEFA Champions League, UEFA Europa League) auf dem zweitgrößten Sportrechtemarkt der Welt etablieren.


Während die BT Group derart vorausdenkend war, dass die Ruckwärtsintegration bereits zu einer Zeit geschah, in welcher das lineare Fernsehen noch der alles dominierende Distributionskanal war, lag bei Nachzüglern wie der Deutschen Telekom der Fokus von Anfang an bereits auf die internetbasierte OTT-Technologie als primärer Distributionskanal: Die Telekom Sport - Plattform ist das Resultat. 😉


Die daraus zwangsläufig folgenden Konsolidierungsbewegungen in der Medienbranche haben bereits prominente Beispiele hervorgebracht: Das sich anbahnende Wettbieten um die britische Sky Gruppe, nach dem der nordamerikanische Mediengigant Comcast (u.a. NBCUniversal, Anteilseigner an dem vMVPD Hulu, Internet- und Kabelfernsehendienstleister Xfinity) aus dem Nichts zuletzt das bereits akzeptierte USD 66,1 Mrd. - Angebot (inkl. Nettoverschuldung) von The World Disney Company (u.a. ESPN, ABC, Marvel Productions, LucasFIlm) um satte 16,3% überboten hatte, ist nur die aktuellste Entwicklung. Mit der Implikation von der britischen Sky-Gruppe haben diese Konzentrationsbestrebungen unter den klassischen Medienunternehmen, um konkurrenzfähig gegenüber Facebook, Amazon, Netflix & Co. bleiben zu können, nun auch Europa erreicht. Ich gehe stark davon aus, dass in Europa noch weitere M&A - Aktivitäten folgen werden - spätestens sobald die nordamerikanischen Internetunternehmen auch in Europa Ernst machen. Aktuell sind viele Features dieser Plattformen in Nordamerika bereits am Start, die in Europa noch nicht verfügbar sind. Der Facebook Watch-Tab ist dafür ein gutes, aber auch nur eines von vielen Beispielen. ☝🏼


Dieses Thema ist so umfangreich, dass ich wahrscheinlich in den nächsten Wochen nochmal einen ausführlicheren Blog zu diesem Thema schreiben werde. Nun möchte ich aber nochmal kurz auf den konkreten Case von Verizon eingehen: ⬇️



In ihrem „Pivot-to-Video“ verfolgt Verizon nämlich durchaus einen besonderen und eventuell sogar fragwürdigen Ansatz: Mit der Akquisition von dem Großteil der Online-Properties von Yahoo! im vergangenen Jahr für $4,48 Mrd. fasste man die mittlerweile über 50 Internetplattformen des Konzerns unter dem Namen „Oath“ zusammen. Anstatt jedoch wie beispielsweise die Deutsche Telekom oder andere „digital-only“ - Plattformen mit Ambitionen im Sport eine einzige, sportdedizierte Anlaufstelle fur den Konsumenten zu etablieren, distribuiert Verizon einfach alle akquirierten Übertragungsrechte (d.h. Streamingrechte) über jegliche Plattformen, auf denen Sport einigermaßen zu passen scheint.


Obwohl Verizon Communication Inc. über enorme finanzielle Resources verfügt ($ Umsatz: USD 126,0 Mrd. // 💰 Profit: USD 30,6 Mrd. // 👥 Mitarbeiter: 180.000 ) und über große Pläne im Sport zu haben scheint, haben sie deren bisherigen medialen Verwertungsrechte auf komplementäre Verwertungssysteme beschränkt. Damit hat man zwar durchaus hochklassige Sportorganizationen im Portfolio, ist eine Distribution derer Live-Inhalte jedoch sowohl nicht exklusiv und beschränkt sich auf Internet- sowie Mobilfunk-Streamingrechte. Damit ist und bleibt man auf absehbare ein Nischenprodukt. Um trotz der fehlenden Exklusivität und der Distribution über das Internet als Nischenkanal im gesellschaftlichen Mainstream dennoch eine halbwegs akzeptable Monetarisierung auf die Beine stellen zu können, sind selbst die Live-Inhalte der kostspieligsten Rechteakquisitionen wie der NFL (USD 2,5 Mrd. über die nächsten fünf Jahre für landesweit übertragene Spiele) und der NBA (USD 400 Mio. pro Jahr für das rabattierte Anbieten des NBA League Pass) auf einer Vielzahl von Oath-Plattformen (u.a. Yahoo Sport, go90, Complex) erwerbbar bzw. abrufbar. 🤨


Dass der große Aufstand gegen diese Vertragsabschlüsse von Seiten der aktuellen Rechteinhaber der NBA (ESPN & TNT) und NFL (CBS, ESPN, Fox & NBC) aus dem linearen Fernsehen ausgeblieben ist, bestätigt meiner Meinung nach den Nischenstatus der Verwertungssysteme, für die sich Verizon gewisse Streamingrechte bislang sichern konnte. Ohne jegliche Exklusivität und solange die klassischen Medienunternehmen die TV-Übertragungen ohnehin als Simulcast auf deren Online-Plattform anbieten können, wird sich daran für Verizon trotz aller Ambitionen auch nichts ändern. ‼️

Nun konnte sich Verizon also die exklusiven Übertragungsrechte für eine Vielzahl an Wettbewerben des nord- und mittelamerikanischen Fußballverbands sichern (u.a. CONCACAF Champions League, CONCACAF League) für die USA sichern. Diese „Exklusivität“ ist im Vergleich zu den Deals mit der NBA und NFL zwar diesbezüglich ein Fortschritt, dass parallel im linearen Fernsehen nicht exakt das gleiche Programm läuft, wenn man jedoch genau hinschaut, merkt man schnell, dass sich diese Exklusivität nur auf die englisch-sprachigen Rechte beziehen. Die spanisch-sprachigen Verwertungsrechte werden wahrscheinlich an einen der beiden TV-Riesen Univision oder Telemundo gehen und im linearen TV verwertet werden. Und welche demographische Gruppe wird wohl eher an der CONCACAF Champions League interessiert sein? Wahrscheinlich die zahlreichen Hispanics in den USA. 🤦🏼‍♂️



🔥Mein Hot-Take 🔥


Das Beispiel von Verizon ist exemplarisch für die mangelnde Akzeptanz der „digital-only“ - Distribution unter den Sportorganisationen und Endkonsumenten. Aus Sicht der originären Rechteinhaber sind diese Plattformen bislang lediglich in der Rolle der komplementären Distribution zum klassischen Fernsehen oder für Sportorganisationen interessant, die es aufgrund mangelnden Interesses ohnehin nicht in das lineare TV schaffen würden. Das lineare TV ist und bleibt auf absehbare Zeit der Kanal, wo (nahezu) jeder originäre Rechteinhaber stattfinden möchte! 😎

Für Verizon spezifisch sehe ich allerdings auch langfristig wenig Potenzial, um aus dem Nischenstatus bezüglich Sportinhalten ausbrechen zu können. Man hätte verstehen können, wenn man anfangs versucht, die Distributionsfläche der wenigen Übertragungsrechte (z.B. Übertragung der NFL London Games auf zahlreichen Online-Plattformen von Verizon) zu maximieren. Die kürzlichen Ankündigungen bereiten mir allerdings Sorgen: Kostenlos verfügbare Inhalte der sportdedizierten go90 - Plattform sollen künftig über alle Oath-Plattformen distribuiert werden. Man wird also zukünftig auch Fussball auf willkürlich gewählte Plattformen wie Huffpost.com finden können. Gleichzeitig kann man aufgrund des dennoch limitierten Reichweitenpotenzials nicht das Argument der Sichtbarkeit und Zielgruppenerweiterung fur aufstrebende Sportarten wie Esports oder Beachvolleyball anbringen, welches für Plattformen wie Facebook und Twitter ein schlagkräftiges Verhandlungsargument gegenüber Sportorganisationen darstellt. Zudem ist der materielle Impact all dieser Aktivitäten auf das Konzernergebnis von Verizon mehr als fraglich und wird den Rückgang im Kerngeschäft niemals auffangen können. 🤷🏽‍♂️






Am vergangenen Wochenende startete die Major League Soccer in ihre 23. Saison und ähnlich wie im vergangenen Jahr konnte die Liga, das „Frühlingsloch“ im US-Sport nutzen und vergleichsweise viele mediale Berichterstattung in den USA für sich beanspruchen. Ob man diesen Hype anders als im vergangenen Jahr jedoch auch aufrechterhalten werden kann, sobald die Saison der ⚾ MLB wieder startet (Anfang April), es in die Schlussphase der Regular Season und den anschließenden Playoffs in der 🏀 NBA geht (ab Mitte April) und die 🏒 NHL-Playoffs starten (ab Mitte Juni), bleibt allerdings fraglich. 🧐

Zumindest bis zum Start von 🏀 March Madness 🏀 (dem finalen K.O. - Turnier im College-Basketball) in Kürze, sollte man noch etwas Aufmerksamkeit vom medialen Mainstream bekommen und daher haben sich auch die Kollegen von SportsBusinessDaily/SportsBusinessJournal im Rahmen eines kurzen Ausblicks auf den Saisonstart mit der MLS beschäftigt. Ich möchte die Chance nutzen und meine „Quick Hits“ zu den heißesten Themen rund um die Liga mit Euch teilen:

Grundsätzlich muss man sagen, dass gerechtfertigterweise auf eine Vielzahl von Erfolgen der MLS in den letzten Jahren verwiesen werden kann. Jedoch ist bei all den positiven Nachrichten meiner Meinung nach manchmal auch nicht alles so rosig, wie es auf den ersten Blick scheint. ☝🏼



1️⃣ MLS - Expansion

Die aktuelle Saison ist nun also mit 2️⃣3️⃣ anstatt der 2️⃣2️⃣ Franchises im vergangenen Jahr gestartet. Abgesehen davon, dass dies zu der ungewöhnlichen Konstellation führt, dass man zwei Konferenzen mit unterschiedlich vielen Franchises vorzuweisen hat (Western Conference: 12x Teams // Eastern Conference: 11x Teams), ist aufgrund der enormen Nachfrage von Standorten und Investorengruppen aus allen Gebieten der USA der Prozess der ambitionierten Expansionsbestrebungen der MLS durchaus als Erfolg zu werten. Mittlerweile frage ich mich allerdings, ob man es auf Seiten der MLS nicht etwas mit der Langwierigkeit und Komplexität des Bewerbungsprozesses übertreibt: Das primäre Ziel der MLS-Offiziellen scheint es zu sein, die Vielzahl an Interessenten (u.a. Detroit, Sacramento, St. Petersburg/Tampa, San Antonio, San Diego, Charlotte, St. Louis) möglichst rücksichtslos gegeneinander bieten zu lassen, um auf Biegen und Brechen den attraktivsten Deal für ein neues Stadion und möglichst hohe Investitionszusagen der jeweiligen Besitzergruppen zu bekommen. Diese Herangehensweise führte bereits dazu, dass die Verkündung von weiteren Expansion-Franchises - trotz einer Vielzahl an geeigneten Kandidaten - wiederholt verschoben wurde. Die letzte (selbstgesteckte) Deadline war der Start der Saison 2018 … man scheint es also nicht besonders eilig zu haben. 🙄

Intern soll die Entscheidung allerdings bereits auf Cincinnati als MLS-Franchise Nr. 26 gefallen sein und der andauernde Hold-Out bezüglich der Entscheidungsverkündung soll lediglich dazu dienen, um den bestmöglichen Deal von der Stadt bezüglich eines neuen Stadions zu bekommen. Einer der Hauptgründe für die aggressiven Expansionsbestrebungen der MLS ist die möglichst flächendeckende Abbildung des TV-Markets durch MLS-Franchises. Eine flächendeckende Nachfrage aus allen Gebieten des Landes dank schlussendlich insgesamt 28 Franchises soll nach internen Überlegungen zwangsläufig zu höheren Einnahmen im Rahmen der nächsten Ausschreibung der nationalen Übertragungsrechte (ab 2023) führen. Aus wirtschaftlicher Sicht macht Cincinnati in der Mitte des Landes also mit Sicherheit eine Menge Sinn. Expansion-Franchise Nr. 24 und Nr. 25 kommen übrigens aus Miami und Nashville. 😉




2️⃣ Atlanta United FC

Unter den beiden letztjährigen Expansionsmannschaften konnte vor allem Atlanta United FC sowohl auf und neben dem Platz für positive Schlagzeilen sorgen: Zwar kann man den Erfolg auf dem Platz nicht mit dem historischen Lauf der Expansion-Franchise Las Vegas Golden Knights in der NHL (derzeit zweitbester Win-Loss-Record der Liga mit 42-18) vergleichen, dennoch konnte man das Scheitern im Elfmeterschießen in der ersten Runde der Playoffs durchaus als Erfolg für eine komplett neue Mannschaft werten. Die wirklich beachtliche Storyline passierte allerdings neben dem Platz, als man die bisherigen Rekorde für den Stadionbesucher sowohl pro Spiel (48.200) als auch beim Höchstwert (71.874) förmlich pulverisierte. 😳

Der sportliche Erfolg aus der Vorsaison und die dementsprechenden Erwartungen spiegeln sich auch in den Las-Vegas Odds für die diesjährige Meisterschaft bereits wieder: Die zweitniedrigste Wettquote (8:1) hinter Vorjahressieger Toronto FC (3,5:1) ist die Folge. Anscheinend konnte man in Atlanta die gute Form aus der Vorsaison jedoch nicht konservieren und man ging am ersten Spieltag mit 0:4 bei Houston Dynamo (20:1) unter.



3️⃣ Hype um Start der zweiten Franchise in LA

Bereits im Jahr 2014 wurde die Aufnahme des Los Angeles Football Clubs zur aktuellen Saison entschieden. Damals zahlte man eine Expansion Fee von USD 110 Mio. Jedoch soll dieser Betrag nach der Aufnahme von Atlanta United FC (USD 70 Mio.) und Minnesota United FC (USD 100 Mio.) mittlerweile USD 150 Mio. für die in der Zukunft ausgewählten Standorte betragen. Damit scheint man bei der neuen Franchise an der Westküste durchaus ein Premium zu seiner Zeit gezahlt zu haben. Allerdings gibt es dafür meiner Meinung nach auch einen berechtigten Grund: Während man zwanghaft versucht, eine flächendeckende Abdeckung in Nordamerika zu erreichen, ist man im zweitgrößten Medienmarkt (Los Angeles) dem Modell des größten Medienmarktes (New York) gefolgt und hat bereits die zweite Franchise an diese Metropolen vergeben: Nachdem RedBull New York, die im Jahr 1996 als NY MetroStars erstmals an der MLS teilnahmen, im Jahr 2006 vom Getränkehersteller RedBull übernommen wurde, folgte mit New York City FC zum Start der Saison 2015 (Expansion Fee: USD 100 Mio.) die zweite New Yorker Franchise. Gleiches geschah nun in LA: Dort ist bereits seit der Eröffnungssaison der MLS im Jahr 1994 der LA Galaxy ansässig. 🙂

Allerdings hat dieses Premium bei der Expansion Fee auch nicht irgendjemand bezahlt, denn zu der illustren Ownership-Gruppe von LAFC gehören neben Larry Berg (Co-Founder @ Apollo Private Equity), Brandon Beck (CEO @ Riot Games) und Bennett Rosenthal (Co-Founder @ Ares Capital Corp.) u.a. Magic Johnson, Tony Robbins sowie Will Ferrell. Schlagzeilen vor der Saison hat man hingegen vor allem mit der Kooperation mit YouTubeTV als lokaler Broadcasting-Partner gemacht. Dieser ist jedoch nicht zu verwechseln mit den nationalen Broadcasting-Partnern der MLS (d.h. ESPN, Fox Sports und Univision) und darf die Live-Spiele lediglich im lokalen LA - Markt - gemäß Nielsen’s DMAs immerhin 17,4 Mio. Einwohner - distribuieren. ☝🏼



4️⃣ MLS bald auf ESPN+

Denn das Recht, Out-of-Market Live-Spiele, die nicht von den nationalen Broadcasting-Partnern im linearen Fernsehen übertragen werden, zu übertragen, hatte sich die MLS bislang selbst vorbehalten. Allerdings konnte die dafür genutzte OTT-Plattform „MLS Live“ nie an den Erfolg vergleichbarer Angebote der WWE (via WWE Network) oder MLB (via MLB.TV) anknüpfen. Gleichzeitig hat der Sportgigant ESPN zuletzt nach weiterem Content für sein für Frühjahr 2018 angekündigtes eigene OTT-Angebot „ESPN+“ gesucht und sich kurzer Hand den MLS Live - Content gesichert. Dies macht „ESPN+“ plötzlich zu einem durchaus attraktiven Angebot aus preislicher Sicht: Statt bislang USD 14,99 pro Monat (alternativ USD 79,99 pro Saison) für „MLS Live“ ist die gesamte „ESPN+“ - Plattform mit lediglich USD 4,99 pro Monat bepreist. Zudem konnte ESPN mit dieser Rechteaakquisition das eigene Angebot enorm aufwerten und dem Vorwurf, dass die OTT-Plattform lediglich einen Überschusssender für Programm, das es ohnehin nicht ins einer der vielen linearen Kanäle geschafft hätte, darstellt, den Wind aus den Segeln nehmen. 👏🏼 Da man allerdings auf „ESPN+“ noch einige Wochen warten werden muss, sind die ersten Saisonwochen kostenlos über die ehemalige „MLS Live“ - Plattform verfügbar.

Interessantes Snippet: „MLS Live“ wurde vom gleichen technologischen Backend-Provider betrieben, den ESPN im vergangenen Jahr mehrheitlich (75%) bei einer Bewertung von USD 3,75 Mrd. übernommen hatte: BAMTech Media. Falls Du übrigens an weiteren Informationen und wenig gekannten Insights über den „Worldwide Leader in Sports“ interessiert bist, abonniere meinen Blog-Alert und erhalte den ersten offthefieldbusiness.de - Report kostenlos dazu. 😎



5️⃣ Internationalisierung der MLS

Zwar wird „ESPN+“ auf absehbare Zeit nicht in ausländischen Märkten verfügbar sein, bei der internationalen Expansion der MLS geht es laut eigenen Aussagen jedoch ebenfalls voran. Zuletzt konnte man neue Streaming-Partnerschaften in China (mit China Sports Media) und Kanada (mit DAZN) verkünden. Allerdings glaube ich nicht, dass man nicht ohne Grund bislang keine Einnahmen aus der internationalen Vermarktung kommuniziert oder anderweitig in den Medien aufgetaucht sind. Stattdessen wird von der MLS stets betont, in wie vielen Ländern man mittlerweile verfügbar sei. Dass man den strategischen Schwerpunkt bislang also offensichtlich auf die Maximierung der Distributionsfläche anstatt jeglicher Monetarisierung legt, ist allerdings auch nur vernünftig. 😌



🔥 Mein Hot-Take 🔥


Man könnte die Liste der anscheinenden Erfolge der MLS noch weiter fortführen: Beispielsweise befindet man sich laut einer aktuellen Popularitätsumfrage von Gallup auch im Vergleich zu den führenden US-Sportarten auf dem eindeutig aufsteigendem Ast und man fragt sich mittlerweile ernsthaft, ob man nach der NFL und NBA bald die Nummer 3️⃣ unter den professionellen Sportligen sein wird. Bei allem Erfolg außerhalb des Spielfelds gibt es meiner Meinung nach jedoch zwei ganz große Schwachpunkte der Liga:


🛑 Die Qualität des Produkts auf dem Platz lässt deutlich zu wünschen übrig und ist weiterhin eher eine Destination für den Herbst (oder Winter?) der Karriere von „guten“ Spielern.


🛑 Die TV-Ratings waren in vergangenen Saison lediglich konstant im Vergleich zum Vorjahr und zeigen, dass die Liga noch lange nicht im Mainstream angekommen ist. Das auch in einer fragmentierten Medienlandschaft, Anstiege bei den TV-Zuschauern möglich sind, zeigt derzeit die NBA.


Zum aktuellen Zeitpunkt ist und bleibt die MLS ein Nischenprodukt im US-Sport. ‼️



Das komplette Archiv meiner bisherigen Empfehlungen findet Ihr wie immer hier:


Ich wünsche Euch eine erfolgreiche zweite Hälfte der Arbeitswoche. Zudem würde ich mich über einen Like der ➡️ Facebook - Seite ⬅️ sehr freuen! 😉

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